Die diesjährige Landesdelegiertenkonferenz der Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen (AfA) Baden-Württemberg fand am Samstag, 25. November 2017, in Stuttgart statt. Das Motto lautete "Die Arbeit von MORGEN im HEUTE gestalten!".
v.l.: Martin Kunzmann, Udo Lutz und Klaus Barthel
Nach der Begrüßung durch den AfA-Landesvorsitzenden Udo Lutz folgten Grußworte des SPD-Kreisvorsitzenden Dejan Perc, der stellvertretenden ASF-Landesvorsitzenden Anneke Graner und von Giovanni Pollice, Vorstandsmitglied von "Mach meinen Kumpel nicht an! - für Gleichbehandlung, gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus e.V.".
"Die Arbeitswelt befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel", betonte Martin Kunzmann, DGB-Landesbezirksvorsitzender. Die Digitalisierung biete Chancen, aber auch Risiken. Während die Gewerkschaften Konzepte entwickeln, wie der Wandel gestaltet werden kann, müsse nach Meinung der Arbeitgeber alles erlaubt sein. Aber das Arbeitszeitgesetz dürfe nicht geschleift werden - Ausweitung der Arbeitszeiten, Reduzierung der Ruhezeiten dürfe es nicht geben. Auch einer Einschränkung bei Weiterbildung oder Mitbestimmungsrechten sowie einer Ausweitung von Werkverträgen erteilte Kunzmann eine klare Absage.
Am Nachmittag sprach die SPD-Landesvorsitzende Leni Breymaier zu den Delegierten über das Dilemma, in dem sich die SPD nach den gescheiterten Jamaika-Sondierungen befinde. Neuwahlen seien für sie keine Lösung. Aber egal, ob Minderheitsregierung oder Wiederauflage der Großen Koalition, sieht sie die Chance, zentrale sozialdemokratische Forderungen einzubringen. Dazu zählten z.B. die Bürgerversicherung oder die paritätische Finanzierung der Gesetzlichen Krankenversicherung. Digitalisierung müsse "menschlich" gestaltet werden. Das Niveau der gesetzlichen Rentenversicherung müsse auf mindestens 50 Prozent angehoben werden, um eine dramatische Zunahme von Altersarmut zu vermeiden. Die SPD werde deshalb dringend gebraucht.